Berliner Blitzmeisterschaften 2016 am 24. / 25.9.2016

  • 27 September 2016
  • Klaus Welke

Rekordverdächtige Beteiligung am Berliner Blitzschachwochenende …

Berliner Blitzeinzelmeisterschaft

Schon am Sonnabend kamen 62 Spieler zur Einzelmeisterschaft. Mit 10 Titelträgern (darunter einem GM sowie 4 IM) war dieses hochklassig besetzt. Spannung war angesagt. Das mit Matzel Schöwel ein titelloser Blitzspezialist den ganzen Titelträgern erfolgreich Paroli bot machte den Tag aus Sicht der Amateure noch erlebenswerter. Tolle Leistung – GLÜCKWUNSCH an den neuen Berliner Blitzeinzelmeister!!!


Wir selbst waren mit 3 Spielern angetreten um sich für die Mannschaftswettbewerbe warmzuspielen. Das taten wir erfolgreich. Doch viel mehr war angesichts der Konkurrenz und der fehlenden eigenen Fortune nicht drin. Ich selbst hatte einen eher schlechten Start (unnötige Einsteller). Hinzu kamen unglückliche Versuche das Glück zu erzwingen. Folge waren mehrere überzogene Stellungen mit vermeidbaren Niederlagen. Platz 18 nach der Vorrunde war eher nicht genügend. Im B-Finale lief es dagegen für mich. Selbst kritische Stellungen gewannen sich fast von alleine. ;-) Der Sieg im B-Finale versöhnte mich mit dem Tag ein wenig. Jeffrey und Julian kämpften ebenfalls gut. Jeffrey verpasste ganz knapp das B-Finale. Unser Youngster war ebenfalls gut dabei.

Berliner Blitzmannschaftsmeisterschaft

Die Berliner Vertreter hatten sich bei der letzten NDBMM 2015 schwer getan. Nur König Tegel und die SFr Berlin hatten sich bereits eine Qualifikation sichern können. Damit war klar, daß sich etliche gute Mannschaften um die drei Qualifikationsplätze „streiten“ würden.

Vorrunde

Wir traten mit zwei Teams an - dabei die vorderen vier Bretter der Ersten. Das reichte für Platz 4 der Startrangliste. Die Vorrunde unter den teilnehmenden 30 Teams war hart umkämpft. Wir „durften“ von Anfang an weit vorn spielen und taten uns dabei etwas schwer. Erst in der letzten Runde konnten wir mit einem Sieg gegen die Königsjäger aus dem Südwesten uns einen Startplatz im A-Finale sichern. Aufgrund unserer Wertung bedeutete das sogar den vierten Platz (dank unserer Wertung). Bei einer Niederlage wären wir auch bereits im B-Finale gelandet. Dies zeigt, wie knapp es in der Vorrunde zu ging.

Unsere Zweite schlug sich achtbar und schaffte den Sprung ins B-Finale. Eine super Leistung, wenn man die nominellen Stärken der anderen Mannschaften im Vergleich mit betrachtet.

Finalrunde

Nach der Qualifikationsrunde und der Pause wurde alles wieder auf Null gesetzt. Da nur König Tegel für die NDBMM 2017 vorberechtigt war begann nun das Hauen und Stechen um die 3 Qualifikationsplätze.

Schnell sortierte sich das Feld zwischen den ambitionierter angetretenen Teams und dem restlichen Teilnehmerfeld. Doch auch die vermeintlichen Außenseiter erwiesen sich als Hürde, die erst mal überwunden werden musste. Und einige der Favoriten ließen hier nicht nur Brett- sondern sogar Mannschaftspunkte liegen. Ausrutscher, die sich in der Endabrechnung als entscheidend erwiesen.

Im Verlaufe des Finales zeigte sich recht schnell, daß der Titelkampf sich zwischen den beiden Vorrundenersten entscheiden würde. Kreuzberg und TSG zogen souverän ihrer Bahnen. Zur Halbzeit lagen beide bereits mit 9:1 MP und somit mehreren MP Vorsprung vorn. Erstaunlicherweise hatten beide einen MP gegen WeDa 2 gelassen. Super Leistung von den Lietzenseern. Diese hielten sich gut in dem Feld –insbesondere gegen die vorn plazierten Teams. Doch gegen die Mannschaften der zweiten Tabellenhälfte hatte die Charlottenburger offensichtlich ihre Probleme.

Wir hatten mit zwei Siegen einen guten Start. Die folgende knappe Niederlage gegen TSG war schmerzlich, insbesondere weil wir in der einzig verlorenen Partie das Remisgebot des Gegners abgelehnt hatten.
Danach erlebten wir ein 0:4 Debakel gegen Kreuzberg. Damit fielen wir erst mal ins Mittelfeld zurück. Es war um so wichtiger, daß wir in den Folgerunden gegen einige der Mitbewerber um die Qualiplätze punkten konnten. Der knappe Sieg gegen WeDa aber auch die umkämpften Punkteteilungen gegen Pankow und KöTe gehörten dazu.  

Vor der Schlußrunde hatte TSG mittlerweile sich vier Punkte heraus gespielt und stand als neuer Titelträger fest. Doch dahinter lagen drei Teams mit je 14 MP (Kreuzberg, NO, Chemie W´see). Dahinter folgte Rotation Pankow mit 2 MP Rückstand doch dem besseren Brettpunktverhältnis. Da Kreuzberg gegen TSG antrat und wir im „Endspiel“ gegen Chemie würden die Pankower bei einer Niederlage der Kreuzberger sowie einem Sieger im unserem Kampf noch aufs Treppchen rutschen. Nach dem recht schnellen Unentschieden zwischen TSG und Kreuzberg wurde diese Hoffnung aber schnell zu Grabe getragen.
Um so spannender wurde es in dem direkten Vergleich des Dritten und Vierten. Uns genügte aufgrund des besseren Brettpunktverhältnis ein Unentschieden zu Platz 3. Und es sah gut aus, da mein Gegner sich in der Eröffnung vertat und ich in Vorteil kam. Auch Jens-Uwe stand recht gut. Leider setzte ich nicht konsequent genug nach und irgendwann drehte sich der Spieß. Meine etwas unglückliche Niederlage im Endspiel brachte die Chemiker in Front. Als dann auch noch Hendrik aufgeben musste, sah es schlecht für uns aus. Doch Patrick brachte uns wieder ran, als er das Duell am Spitzenbrett für uns entscheiden konnte. So konnten wir gemeinsam Jens-Uwe die Daumen drücken. Und dies half. Im Endspiel baute er in beiderseitiger Zeitnot seinen Vorteil immer weiter aus und konnte letztlich den Punkt für uns sichern. Knapper ging es kaum!

Mit der direkten Qualifikation schafften wir unser Ziel. Aber auch der zweite Platz wäre im Finale drin gewesen.
Im Finale spielten wir vier solide. Jeder trug im Finale zumindest ein 50% Ergebnis bei. Und an den beiden hinteren Brettern konnten wir –wie erhofft- die entscheidenden Punkte holen. Eine echte Teamleistung!

Nord-Ost 1: Schmedes, Werner, Jaeschke, Welke

Der neue Titelträger spielte dagegen in einer anderen Liga. Der Vorsprung war überaus deutlich.  

http://www.berlinerschachverband.de/assets/images/5/bbmm_tsg-3e221d45.jpg TSG – der neue Berliner Blitzmeister (Foto: Frank Hoppe)

Unsere Zweite schlug sich ebenfalls achtbar. Als nominell fünftschwächstes Team gestartet schaffen unsere Jungs es ins B-Finale. Hier hielten sich unsere Kameraden wacker und konnten mit 12:10 MP sogar ein positives Ergebnis abliefern. Super gespielt!

 Nord-Ost 2:  Schilling, Dr. Kötter, Nöldner, Janke, Seils

 

Die Einzelergebnisse der Nord-Ostler:

  3. Sfr. Nord-Ost Berlin 1  2111      S   R   N       26 : 14 MP      46,0 :  34,0                                  

1. FM Werner, Patrick        2191       6   7   7          46,67%          9,5   -  10,5                               
2. Schmedes, Hendrik        2028      7    5   8          46,67%          9,5   -  10,5                              
3. Welke, Klaus                  2149     10   6   4          65,00%        13,0   -    7,0                                
4. Jens-Uwe Jaeschke       2099     12   4   4          70,00%        14,0   -    6,0                               

 

19. Sfr. Nord-Ost Berlin 2  1739      S   R   N       20 : 20 MP      37,0 :  43,0                                

1. Janke, Jeffrey                1909       8   0    9          47,06%          8,0   -   9,0                              
2. Nöldner, Julian              1789       7   4    6          52,94%          9,0   -   8,0                                
3. Seils, Ralf                      1859       5   4    7          43,75%          7.0   -   9,0                 
4. Schilling, Hans               1617       4   4   6          42,86%           6,0   -   8,0                               
5. Dr. Kötter, Thomas        1523       6   2   7           46,67%          7,0   -   8,0                                

Unser Dank gilt natürlich den Gastgebern von SW Lichtenrade, die wieder gute Bedingungen (einschl. der Versorgung!) boten. Aber natürlich auch an das Schiedsgericht. Das Blitzwochenende lief erneut unspektakulär. Ein gutes Zeichen für das Wirken der Schiedsrichter!

Wir freuen uns auf ein gemeinsames WE bei der NDBMM 2017!

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