Himmelfahrt 2016 in Allerød

  • 27 May 2016
  • Marian Boll

Am Donnerstag, 5. Mai (wie immer zu Himmelfahrt), ging es nun zum 27. (!!!) Treffen zu unserem Partner- und Freundschafts-Schachverein nach Allerød. Von uns dabei waren Brian, Klaus, Siggi, Thomas der Große, Thomas der Schmächtige, Uwe, Wolfgang und ich.

Die Fahrer Patrick und Brian (vielen, vielen Dank hierfür von allen Beteiligten) sollten die Fahrt von Buch kurz nach 8 Uhr eigentlich gemeinsam starten. Doch gab es bei den Mitfahrern von Brian wohl ein paar Ungereimtheiten mit dem Startschuss (es wurde gemunkelt, dass Thomas der Schmächtige verschlafen haben sollte, doch Beweise hierfür wurden nicht erbracht). So ist Brian dann ohne Treffpunkt direkt losgefahren. Patrick hat sich dann wohl gedacht, dass er nicht so viel Vorsprung auf Brian haben wolle und ist erst einmal in die zum Ziel entgegengesetzte Richtung auf die Autobahn gefahren. Das Team Goldesel (Pilot: Patrick, Kapelle: Marian, Chor: Uwe und Wolfgang) wurde vom Team Silberpfeil (Pilot: Brian, Kapelle: Thomas der Große, Chor: Siggi, Thomas der Schmächtige und Klaus) dann auf der Autobahn überholt. Ziemlich zeitnah (mit viel Verkehr wurde es dann noch etwas knapp zu den Check-in-Zeiten der Fähre – Reserve war dann wohl nur noch 5 Minuten!) kamen beide Autos mit fröhlich beladenen Mitfahrern ( J ) im Hafen in Rostock an. Dank einer besseren Tankstrategie war jedoch das Team Goldesel zuerst an der Fähre (man beachte, dass bereits hier die richtige Tankstrategie für den weiteren Verlauf der Reise geübt und bis zur Perfektion ausgetestet wurde!).

Im Hafen gab es dann den ersten Knalleffekt: Siggi packte unsere neuen Polo-Shirts aus, die er dankenswerter Weise bestellt hat (die sehen richtig Klasse aus und wir waren als Mannschaft sehr gut zu erkennen).

Die Fährfahrt und die Weiterfahrt nach Allerød verliefen weiter im Stimmungshoch, es war aber schon zu erkennen, dass einige unserer Mitfahrer aufgrund der feuchtfröhlichen Stimmung die anstehenden Denksportaufgaben nur noch schwer lösen können.

Wie immer wurden wir von unseren dänischen Schachfreunden in Allerød herzlich empfangen und es war, als wären wir erst gestern zusammen gewesen (es war alles sehr vertraut). Sie hatten bei herrlichem Wetter (dies sollte für alle Tage gelten) zuerst ein Boule-Spiel organisiert – je drei deutsche gegen drei dänische Teams. Sie erwiesen sich dabei als echte Gastgeber und überließen allen drei deutschen Teams den Sieg – wenn auch bei einem Match sehr, sehr knapp (13:12 als Endergebnis). Danach ging es zu dem traditionellen Blitzschachturnier Königreich Dänemark gegen Schachfreunde Nordost Berlin.

Mannschaftsblitzschachvergleich

Hier erwies sich, dass die fröhliche Herfahrt doch ein Handicap für manche unserer Spieler war und so ging der Sieg trotz einiger Berliner Rundengewinne doch recht deutlich mit 66:54 an das Königreich Dänemark – herzlichen Glückwunsch hierzu. (Eine kleine Anekdote hierzu: Ebbe, mein Gastgeber fragte mich, wie denn der Blitzschachwettkampf ausgegangen war. Und als ich sagte, dass Dänemark gewonnen habe, meinte er nur: Ooh, es war das erste Mal und ich war nicht dagewesen. Ob er meinte, dass dies auch ein Grund für den Sieg war?).

Am Freitag, 6. Mai, sind wir dann alle nach Helsingør gefahren. Übrigens Thomas der Große (er saß bei Birger im Auto) sagte, er habe die sehr rasante Fahrweise von Birger nur überlebt, da eine Frau mit ihrer langsamen Fahrweise Birger etwas ausgebremst hat. Nachdem wir bei herrlichem Sonnenschein die wunderbare Kronburg umrundet haben und einen Blick übers Wasser nach Schweden (Helsingborg) geworfen haben, sind wir dann in das architektonische Wunderwerk, das Schifffahrtsmuseum gegangen. Dieses Museum wurde neu in ein ehemaliges Dock eingebaut. Aus meiner Sicht wirklich eine gelungene Einbindung. Auch die Ausstellung war zusätzlich durch die vielen bewegten Bilder (Fernseh- oder Filmausschnitte) sehr abwechslungsreich gestaltet.

Nach einer Mittagsstärkung mit Smörrebrod sind wir dann zu einem E-Kart-Rennen gefahren. Es wurde ein Rennen nach den Le Mans-Regeln für 75 Minuten ausgetragen, d.h. 3 Leute pro Team (je drei deutsche bzw. dänische Teams), nur ein Fahrer pro Team auf der Strecke und der Akku des Zweitautos (das fahrende Auto hatte Saft für ca. 10 Minuten) wurde währenddessen aufgeladen. Dadurch waren alle aktiv: als Fahrer, Zeitnehmer oder vorbereitender nächster Fahrer. Thomas der Große hatte nach der vorherigen rasanten Fahrt mit Birger eine Auszeit genommen, so dass Ebbe herzlich in die Mannschaft eines deutschen Teams aufgenommen wurde.

Siggi siegesgewiß– Holte für sein Team die Poolposition

 

Nach 10 Minuten Einfahr- und Probezeit ging es dann es dann zur Sache: die schnellste Runde fuhr dabei Siggi, der sich die Pool-Position für den Start mit seiner Mannschaft (mit Ebbe und Thomas der Schmächtige) gesichert hatte. Brians Mannschaft (mit Uwe und Klaus) war Zweiter und Patricks Mannschaft (mit Wolfgang und mir) Vierter am Start; an Platz drei, fünf und sechs waren die dänischen Teams. Doch dies war ja erst die Startaufstellung, das harte Rennen sollte ja noch folgen.

Nach dem Startschuss ging es los und in der zweiten Runde kostete Patrick ein Fahrfehler viel Zeit und er wurde Letzter und Brian verlor seinen zweiten Platz an Birgers Team. Zur Spitze gab es eigentlich nicht viel zu sagen, einsam zog  Siggis Mannschaft ihre Runden und wurden überlegener Sieger – große Gratulation. Dahinter gab es jedoch einen absolut knappen Einlauf: drei Teams kamen direkt hintereinander ins Ziel; und mein Team wurde Zweiter und ein dänisches Team Dritter (Vierter wurde das Team Brian). 

Nach einer grandiosen Aufholjagd vom letzten Platz ist unser Team sukzessive auf den zweiten Platz vorgefahren. Die letzten Minuten war ich auf der Bahn und habe auf den letzten Runden stets den Hauch der unmittelbar hinter mir fahrenden Verfolger gespürt (und zweimal sind sie auch bei mir unerlaubterweise reingekracht), doch habe ich den Vorsprung auf die beiden bis ins Ziel hauchdünn verteidigt. Viel Gesprächsstoff nach dem Rennen ergab sich noch aufgrund der einzigartigen Boxenstrategie von Patrick während eines Unfalls auf der Strecke, bei der alle anderen Autos stehen mussten. Doch schließlich wurden die Medaillengewinner geehrt. Und wie immer gilt: es zählt immer das, was die Rennleitung entscheidet.

Nach diesem Gaudi ging es zu Birgers Sommerhaus (herrliches Grundstück, rund 1km vom Strand - den an diesem Nachmittag jedoch nur Patrick und die beiden Thomasse besuchten). Birger setzte seine Kochplatten unter Dampf und bereitete der hungrigen Meute einen Riesentopf Fleischsauce und Reis.

Gesättigt genossen die einen noch Zigarren und Rum, während die anderen sich Schachduelle lieferten bzw. kiebitzten. Bemerkenswert die knallharte Regelauslegung im Freundschaftsblitz des 2. Mannschaftsleiters: kleiner Zugfehler wurde sofort mit Niederlage quittiert. Auch gab es einige, die es wieder mit dem Wikingerschach probierten.

 

Schließlich sammelten sich noch wache Geister um den Pokertisch. Thomas der Schmächtige - Rookie auf dieser Tour - bekam erste Erkenntnisse mit Texas Hold'em unter Birgers energischer Anleitung. Am Ende gewann dann Jakob den ersten Platz.

Am Sonnabend, 7. Mai, sind wir in unserem Mannschafts-Shirts unter dem Motto "etwas ausgeschlafen“ zum Knock-out-Turnier gestartet; d.h. es gab drei Gruppen mit jeweiligen Knock-out und die ausscheidenden Spieler spielten im Schweizer System weiter.

 

 

Hier der Bericht vom Turnier von Wolfgang:

 

In diesem Jahr gab es 48 Teilnehmer. Es waren ein paar Fidemeister da (mit Wertungszahlen von knapp unter 2400) – die Chancen unserer Spitzen (Patrick und Klaus) waren groß, auch mal zu gewinnen.

Die beiden und Uwe spielten in der A-Gruppe, Siggi und Marian in B sowie die beiden Thomasse, Brian und ich in der C-Gruppe.

Für Uwe und mich war nach der 1. Runde Schluss, wir spielten in der „Schweizer-System-Gruppe“.

Einer nach dem anderen Teilnehmer ging k.o. und spielte „Schweizer System“ – im Finale war von uns nur noch Patrick in der A-Gruppe und Siggi in der B-Gruppe, der Rest spielte „Schweizer System“.

Sehr spannend waren die beiden Final-Begegnungen. Patrick hat nach einem 1:1 (in der 2. Partie gewann er mit einer sehenswerten Kombi – mit Damenopfer) leider die Blitzpartie verloren.

Unsere Kampfmaschine Siggi gewann das Finale mit 1,5:0,5 – ich war aber für beide, Siggi als mein Vereinsfreund und Ejgield als mein Gastgeber.

Siggi – Sieger im KO-Turnier der B-Gruppe

 

Hier ein Link zu dem Turnierbericht von unserem Partnerverein aus Alleroed: http://ask-skak.dk/2016/05/07/ask-k-o-2016/

Einen umfassenderen Bericht gibt es bei DSU (Dänische Schachunion) – mit Fotos!

http://www.skak.dk/index.php?option=com_content&view=article&id=1199:kare-kristensen-vandt-allerod-k-o&catid=9:nyheder&Itemid=147

Patrick – Finalist im KO-Turnier der A-Gruppe

Preise haben fast alle von uns gewonnen. Ich habe nicht um Preise gespielt, denn entsprechend einer Tradition, geben wir alle Preise nach dem Turnier wieder ab! (Was sollen wir auch mit dänischen Kronen! ;-) )

Klaus – Zweiter im Open der A-Gruppe

Es hat, wie immer, sehr viel Spaß gemacht – Essen und Trinken war für uns alles frei (DANKE BIRGER!) – ich freue mich schon sehr auf die nächsten Begegnungen mit unseren dänischen Freunden!

Wolfgang

 

 

Den letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir dann bei Niels. Etwas Schach, viel Poker, Gespräche, Bier und Rotwein ließen die Zeit wie im Flug vergehen.

 

Sonntag, 8. Mai, Zeit zum Abschied. Wir versammelten uns zum Abschlussfoto bei ihrem Vereinslokal. In meiner Dankesrede habe ich dann vor allem noch einmal die Herzlichkeit unserer Gastgeber betont, mit der wir hier empfangen und wieder wunderbare Tage erleben konnten. Unser Gastgeschenk sollte diesmal sehr sinnlich sein und damit waren vor allem die Geschmackssinne gemeint: Schokoladenköstlichkeiten mit Berliner Wahrzeichen aus der Schokoladenfabrik vom Gendarmenmarkt und eine Flasche Ramazotti mit Schokobechern (damit nicht immer Abgewaschen werden muss).
 

Ebbe überreichte dann den Wanderpokal für den Besten aus unserer Truppe im nichtschachlichen Bereich – und es war unserer Rookie - Thomas der Schmächtige: für die beste Rundenzeit im E-Cart-Fahren und dem Sieg seiner Mannschaft. Thomas bedankte sich dann auch noch einmal sehr emotional.

Danach ging es in die Autos und Richtung Süden. Beide Autos hatten zwar dasselbe Ziel, aber natürlich wieder eine andere Boxen-Strategie. Das Team Silberpfeil steuerte noch einen Strand an, während das Team Goldesel keine Risiken wegen der Fährabfahrtzeiten eingehen wollte. Doch alles ging gut und die Fähre wurde erreicht. Auf der Fähre versammelten sich dann die meisten im All-inclusive Restaurant und mühten sich, das Preis-Leistungsverhältnis zu optimieren.

In Rostock entschieden sich beide Teams unabhängig voneinander für die etwas längere, jedoch aufgrund der Stauvorhersagen schnellere A20/A11-Strecke. Zwischendurch gab es noch lustige Whats-App-Nachrichten aus dem Paralleluniversum (über Staus, französische Germanistikstudentinnen …). Schließlich überließ das Team Silberpfeil aufgrund einer Boxenpause am Werbellinsee dem Team Goldesel den Vortritt.

Wir freuen uns schon alle auf eine Wiederholung mit unseren Allerøder Schachfreunden.

Marian

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