Spielbericht 3. Mannschaft 7. Runde der BMM 2019/ 20

  • 23 February 2020
  • Christoph Meiske

Offener Kampf

Ein spannender Mannschaftsvergleich mit Erfolgen und Misserfolgen. Und einem Ergebnis, mit dem beide Mannschaften leben können.

Nominell waren die Gastgeber leicht favorisiert. Doch wir wollten auf jeden Fall dagegenhalten. 

Den ersten Punkt holte Felix Reichmann kampflos. 1 : 0

Der nächste flog dann mir auf kuriose Weise zu:

Nach meinem 1. b4 fing mein Gegner an zu lachen: "Das habe ich jahrelang auch gespielt, bis zu dem Zeitpunkt an dem ich schachspielen konnte" .Er beantwortete mein 1. b4 umgehend mit a5.
Ich überlegte ´ne Weile, hatte diese Antwort zwar schon öfter gesehen, aber immer von Leuten die die Eröffnung nicht kannten.
Dann zog ich vorbei:
2. b4-b5. Umgehend kam c5-c7 von ihm.
Ich überlegte wieder eine ganze Weile, seine Reaktion auf meinen Anfangszug hatte mir ja Respekt eingeflößt.
Nach einigen Abwägungen spielte ich
3. c2-c4. Und er sofort d7-d5.

Bei allen meinen Zügen der Eröffnung überlegte ich sehr lange, während er umgehend reagierte:
4. cd    Sf6
5. Sc3  S:d5
6. Lb2  a4

Sein Bauer auf a4 hängt. Und ich habe ewig überlegt, ob ich ihn nehmen kann, hab´ ihn dann aber genommen.
Er antwortete sofort mit Dame nach a5. Mit diesem Damenzug hatte ich gerechnet.

Und so ging es weiter. Bald gewann ich eine Figur und nahm meinen Gegner auseinander. 

Komisch, er hat aktuell eine DWZ 1770 und hat mir nach unserer Partie erzählt, dass er schon in der Oberliga gespielt hat und zu der Zeit über 2000 DWZ- und Elopunkte hatte. Zwischenstand: 2 : 0 für uns.

Wenig später nahm Artem das Remisangebot seines Gegners an.    Wir führten jetzt 2 ½ : ½ .

Leider verloren dann Paul Emil und Hauke 2 ½ : 2 ½

Daniels Stellung befand sich inzwischen im Turmendspiel, das ich als stark remisverdächtig einschätzte. Doch Daniel ließ  nicht locker, kämpfte um den Sieg. Und tatsächlich, seine Hartnäckigkeit wurde belohnt, er gewann einen wichtigen Zentrumsbauern des Gegners:  3 ½ : 2 ½  für uns.

Jetzt spielten nur noch Hans und Felix Beck.

Die Stellung auf Felix´ Brett sah total verkeilt aus, ein Sieg schien für jeden der Kontrahenten ausgeschlossen. Eigentlich konnte beide nur noch hin- und herziehen. Doch Felix´ Gegner wollte, angesichts des Spielstandes gewinnen. Zog einerseits hin- und her, stellte aber auch Fallen (Springeropfer, das Felix nicht annehmen durfte). Felix ließ sich nicht beeindrucken, aber leider schritt seine Zeit stetig voran. In meinen Augen als Zuschauer war die immer knapper werdende Bedenkzeit die einzige Gefahr für Felix.
Die Stellung von Hans sah nach Remis aus, doch irgendwann gelang es seinem kreativen Gegner durch die Umwandlungsdrohung eines Bauern den entscheidenden Endspielvorteil gegen Hans zu erzwingen: 3 ½ : 3 ½  

Nun bekam Felix ein Remisangebot, das er auch annahm. Er stand zwar inzwischen besser, hatte aber nur noch gut zwei Minuten auf der Uhr.

Mit diesem 4 : 4 haben wir uns von allen Abstiegssorgen befreit. Aber auch ein Aufstieg ist nur noch theoretisch möglich und nur wenn die anderen Mannschaften mitspielen.

 

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