Verbandstag 2016

  • 22 March 2016
  • Klaus Welke

Spannung war garantiert angesichts der angekündigten Kandidatur von zwei erfahrenen Berliner Funktionären um das Amt des BSV Präsidenten …

Sechs Jahre agierten Carsten Schmidt und Martin Sebastian als Führungsgespann GEMEINSAM für die Berliner Farben. Vor dem Verbandstag brach das Duo auseinander und trat nun gegeneinander an. Beide mit der klaren Ansage: Im Falle des Wahlsieges des „Konkurrenten“ nicht mehr für eine Führungsfunktion im Verband zur Verfügung zu stehen!

Aus der Sicht etlicher Vertreter (nicht nur) aus den Vereinen die höchst bedauernswerte Situation einen verdienten Verantwortlichen zu verlieren. Beide haben in der Vergangenheit sich für den Verband ins Zeug gelegt und so etwas bewegt. Gerade die Entwicklung im Nachwuchsbereich (sowohl im Breiten- als auch Leistungsschach) belegt, daß es im Berliner Schachverband vorwärts geht. Dies zeigen die guten Beteiligungen an den Nachwuchsturnieren genauso wie die Erfolge im überregionalen/ internationalen Bereich. Beide Kandidaten machten sich verdient um die Ausbildung von Trainern und Schiedsrichtern. Eine wichtige Arbeit, die uns als Vereinen hilft. Genau wie die geleistete Lobbyarbeit des Präsidiums im regionalem als auch überregionalem Rahmen.

Natürlich geht es immer besser. Probleme gibt es seit Jahren auf den immer gleichen Feldern:

 

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • dem Rückgang der Mitgliederzahlen
  • dem strukturellen Defizit im Haushalt in den letzten beiden Jahren

 

Die in der Vorstellung ihrer Konzepte durch die beide Kandidaten genannten Argumente waren aber nicht so gegensätzlich, als daß man das nicht auch gemeinsam umsetzen hätte können …

Für den Verbandstag war es daher keine einfache Entscheidung. Es wurden Kompromisse angeregt. In der Diskussion zeigte es sich, daß Einzelne aus dem alten Präsidium sich auf die Seite eines der Kandidaten schlugen und nur willens waren unter dem jeweiligen Favoriten weiter zu machen. Doch es sollte auch erwähnt sein, daß der größte Teil der Verantwortlichen bereit war in JEDEM Falle für unsere gemeinsame Sache weiter zu machen. Die Sache, die Aufgabe, die Verantwortung sollte immer im Vordergrund stehen. Unabhängig davon, wer als Verantwortlicher mit seinem Konzept dann zum Zuge kommt!

Im Ergebnis der Abstimmung stand letztlich ein recht deutliches Mandat für den alten und neuen Präsidenten des BSV Carsten Schmidt ( 88 : 39 Stimmen). Auffällig hoch war der Anteil der Enthaltungen und ungültigen Stimmen ( 26 = 17%).

Für die Wahl zum Vizepräsidenten hatte sich im Vorfeld bereits Elisa Silz bereit erklärt. Der auf der Versammlung –zur Versöhnung- gemachte Vorschlag auch Martin Sebastian aufzustellen, wurde leider von diesem abgelehnt. Sehr schade - aber angesichts des Vorspiels verständlich.

Die Bestätigung von Elisa Silz als neue Vizepräsidentin wurde so zur „Formsache“. Ich betrachte es als echte Chance hier durch einen wirklich engagierten deutlich jüngeren Kandidaten Schwung rein zu bekommen.

Die meisten der Mitglieder des alten Präsidiums wurden in ihren Funktionen entsprechend bestätigt. Dank gilt insbesondere Werner Koch, der erneut eine Wahlperiode dran hängt. Mittlerweile ist er 26 Jahre Schatzmeister des BSV und so einer der am längsten agierenden Funktionäre im Berliner Landessportbund. Trotz aller Aufrufe hat sich bisher noch kein Nachfolger finden können. Aber auch die anderen Verantwortlichen leisten jeder eine wichtige Arbeit für uns. Ein persönliches Engagement, daß uns allen hilft.

Ich hoffe, daß von den durch den unterlegenen Gespann gemachten Vorschlägen etliches für das Programm der neuen Wahlperiode übernommen wird. Gerade die Ansätze zu der Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit sind nicht so schlecht. Und vielleicht kann der eine oder andere der Urheber sich –mit ein wenig Abstand- doch überwinden an der Umsetzung mitzuhelfen?!  WIR als Vereine wären dafür dankbar!

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